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Engagement-Barometer mit schwierigen Befunden

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Die Coronakrise führt zu wachsender Unsicherheit und Schwächung zivilgesellschaftlicher Strukturen. Das konstatiert ZiviZ im Stifterverband in einem gerade erschienenen Policy Paper (zu Deutsch: Strategie- oder Positionspapier) mit dem Titel: „Weniger Handlungsspielräume trotz besonderer Leistungen“.

Die Befunde, welche auf einer im November durchgeführten Umfrage bei fast 700 gemeinnützigen Akteuren basieren, lauten u.a.: Nachlassende Bereitschaft zu helfendem Engagement, rückläufige Mitgliederzahlen, ausbaufähige Hilfsprogramme.

Ihre wichtigsten Ergebnisse fassen die Autor:innen so zusammen:
• "Die Bindung von Engagierten (70 Prozent) und Mitgliedern (61 Prozent) sowie die Möglichkeit, sich selbst weiterhin für andere engagieren zu können (58 Prozent), sind die größten Herausforderungen der Engagierten in der Coronakrise.
• Durch die Coronakrise verursachte Mehrausgaben verschärfen die ökonomische Situation. Drei von vier Organisationen sind betroffen.
• Soforthilfeprogramme entlasten existenzgefährdete Organisationen, erreichen aber nicht die Mehrheit. Nur 22 Prozent der Befragten haben einen Antrag gestellt."

Beachtlich auch die Aussagen zu den Führungskräften im Engagementbereich, die unter zusätzlichen pandemie-bedingten Anforderungen ächzen. Etwa unter der "Verdichtung der notwendigen Aufgaben durch den Rückzug anderer Engagierter" oder der "Tragweite der zu treffenden Entscheidungen". In die Zukunft geschaut, ergibt das schwierige Aussichten:

"Werden die Anforderungen an ehren- sowie hauptamtliche Führungskräfte dauerhaft hoch bleiben, ist zu erwarten, dass früher als ursprünglich geplant Personen aufgrund der Überlastung ihre Ämter niederlegen werden und es zusätzlich schwerer sein wird, Nachfolger für diese wichtigen und verantwortungsvollen Positionen zu finden. Zudem kann diese Schieflage der Aufgabenverteilung den Zusammenhalt zwischen Führungskräften und der Mitglieder- beziehungsweise Engagiertenbasis gefährden, was letztlich die Qualität des Engagements und seine Wirkungskraft beeinträchtigen würde."

Das gesamte Policy Paper finden Sie hier.